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Die Gerechtigkeit Gottes

07.05.1995Römer 1,1-5,21

Einleitung

Die Bedeutung des Römerbriefes Der Römerbrief hat eine universale Bedeutung. Paulus, ein Jude, schreibt in griechischer Sprache an die Gläubigen in der damaligen Welthauptstadt Rom. Der Römerbrief ist die vollkommenste Darstellung der christlichen Lehre, die wir im NT haben. Er ist ein Meisterwerk des Heiligen Geistes. Der Römerbrief kommt einer systematischen Beschreibung der christlichen Theologie am nächsten von allen Büchern des Neuen Testamentes. Auch geschichtlich gesehen ist der Römerbrief das einflussreichste der biblischen Bücher.

Augustinus wurde durch das Lesen von Römer 13, 13.14 bekehrt (im Jahr 380 n. Chr.). Die protestantische Reformation begann, als Martin Luther endlich die Bedeutung der Gerechtigkeit Gottes verstand und begriff, was es heißt, dass »der Gerechte aus Glauben leben wird« (1517).

Martin Luther schreibt in der Vorrede zu seinem Römerbrief-Kommentar: "Diese Epistel ist das rechte Hauptstück des NT und das allerlauterste Evangelium, welche wohl würdig und wert ist, dass sie ein Christenmensch nicht nur Wort für Wort auswendig wisse, sondern täglich damit umgehe als mit täglichem Brot der Seele. Denn sie kann nimmer zu viel und zu wohl gelesen und betrachtet werden, und je mehr sie gehandelt wird, je köstlicher sie wird und schmeckt."

Johannes Calvin meinte: "Ein jeder, der zum wahren Verständnis dieses Briefes gelangt ist, hat vor sich wie eine offene Tür, um bis in die geheimsten Schätze der Schrift einzudringen."

John Wesley erhielt die Heilsgewissheit, als in einer Hausversammlung einer böhmischen Brüdergemeinde in der Aldersgate Street in London das Vorwort zu Luthers Kommentar zum Römerbrief vorgelesen wurde (1738).

Wie kam es zur Abfassung dieses gewaltigen Dokuments? In Rom war ohne Mitwirkung des Apostels Paulus eine Gemeinde entstanden - Ausländer aus Rom waren am Pfingsttag in Jerusalem - die Gemeinde bestand aus Nichtjuden und Juden - mal werden die Heidenchristen, mal werden die Judenchristen angesprochen - Paulus hält sich im Jahr 56 nach Christus in Korinth auf und möchte die Gemeinde in Rom gerne kennen lernen - aber zunächst schreibt er einen Brief, in dem er „sein Evangelium“ darlegt - gerade weil die römische Gemeinde durch Evangelisation von Mann zu Mann entstanden war, entfaltet Paulus die Heilsbotschaft ganz systematisch - so hatten das die Römer noch nie gehört - Paulus wollte sie mit seinem Brief „befestigen“ (1, 11) - systematische Lehre befestigt!

Römer 1

Das Thema des Briefes ist

  • die Gerechtigkeit Gottes....,
  • die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt....,
  • die Gerechtigkeit, die einen passend macht für Gott....,
  • die Gerechtigkeit, mit der man vor Gott bestehen kann am Tage des Gerichts....

Wir lesen  Römer 1, 16-17

„Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: "Der Gerechte aber wird aus Glauben leben". {Habakuk 2, 4}

In dieser Welt gibt es viele zerstörerische, verderbende Kräfte - aber das Evangelium ist eine rettende Kraft! Das Evangelium hat eine rettende Kraft und Macht, weil es in der Person des gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus gefasst ist!

Was bedeutet eigentlich „Evangelium“? Das Evangelium, die frohe Botschaft, die gute Nachricht Griechisches Wort - ursprünglich im profanen Bereich folgendermaßen gebraucht: die freudige Nachricht von der Geburt eines Sohnes oder eines Prinzen in der Bibel: die Geburt Jesu Christi - der Retter ist da!

  1. die freudige Nachricht vom Sieg in einer Schlacht in der Bibel: der Sieg Jesu am Kreuz - es ist vollbracht!
  2. die freudige Nachricht von der Einsetzung in einen neuen Stand (Konsul, Statthalter, etc.) in der Bibel: wir sind nun Gottes Kinder (und Erben)!

Zusammengefasst heißt das Jesus Christus kam auf unsere Erde. Er lebte ein völlig gehorsames und sündloses Leben. Er starb stellvertretend für unsere Schuld. Jesus Christus steht völlig gerecht vor Gott. Und im Glauben an ihn und seine Sühnetat, können wir Sünder vor dem heiligen Gott gerecht werden. Der Herr Jesus schenkt uns seine Gerechtigkeit, und wir werden Gottes Kinder. „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.“ Das ist das Thema: Gerechtigkeit vor Gott durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus (Gerechtigkeit kommt 66x vor!)

Doch bevor Paulus dieses wunderbare Evangelium näher erklärt, spricht er zuerst vom Zorn Gottes. Im Bild gesprochen: bevor er das Licht aufleuchten lässt, zeigt er zuerst den rabenschwarzen Hintergrund auf.

 V. 18 lesen „Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen; ...“ Paulus beginnt seine Ausführungen mit dem Zorn Gottes. Dazu schreibt Werner de Boor: "Welch ein Gericht bedeutet diese Feststellung für unsere Verkündigung heute. Wir haben vom Zorn Gottes geschwiegen. Wir haben selber nichts mehr davon gewusst. Darum haben wir immer neue Mittel und Methoden suchen müssen, um das Evangelium für die Menschen interessant zu machen. Doch wie sollen Menschen auf eine Botschaft von ihrer Rettung hören, wenn ihnen die Gefahr nicht mehr gezeigt wird, in der sie stehen? Wir haben mit einem falschen und voreiligen Reden von Gottes Liebe diese tödliche Gefahr geradezu verhüllt und wundern uns nun, warum unsere Verkündigung kraft- und wirkungslos bleibt. Bei Paulus war das anders. Das Wissen um den Zorn Gottes stand hinter seinen Predigten und durchdrang sie mit jenem tiefen Ernst, der Menschen aus dem Schlaf zu wecken vermochte."

Das Märchen vom lieben Gott

"Es war einmal ein "lieber" Gott, der war so lieb, dass er seinen Untertanen alles gab, was sie sich wünschten. Ihr Wunsch war sein Befehl. Dieser "liebe" Gott bestrafte auch seine Untertanen nie für ihre Bosheit, denn er hatte sie ja alle "so lieb". Er ließ sich auch alle Schmähungen und allen Ungehorsam gefallen. Er war so lieb und so selbstlos, dass er sich nie wehrte oder seine Macht gebrauchte, um sich selbst zu beschützen. Da er sich selbst nicht zur Wehr setzte, wurde er schon vor vielen Jahren zu Tode getrampelt, lebt aber in den Erinnerungen seiner Untertanen bis heute weiter."

 Joh. Chr. Blumhardt (vor 150 Jahren): „Die ständige Predigt von der Liebe Gottes macht unser Volk immer gottloser.“ Was würde der wohl heute sagen!? Bitte versteht mich nicht falsch. Ich predige sehr gerne über die Liebe Gottes. Aber „nur Liebe“ ist falsch, satanisch!

Es gibt eine einzige Voraussetzung zum Verständnis des biblischen Evangeliums: ein erschrockenes Gewissen (Apostelgeschichte 16, 25-34).

Was erregt den Zorn Gottes? Antwort: die Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen

„...weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen geoffenbart, - denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, wird geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie, Gott erkannt habend ihn weder als Gott verherrlichten, noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen, und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde...“ (Römer 1, 19-21)

Jeder Mensch kann anhand der Schöpfung zu der Erkenntnis kommen: Jawohl, es gibt einen lebendigen Gott! Darum gibt es keine Entschuldigung im Gericht! Aber die Menschen haben sich der Gotteserkenntnis verschlossen. Daraufhin wurde aus ihrem verkehrten Denken eine neue Religion geboren:

In Römer 1, 22-32 heißt es

  • dreimal: sie haben verwandelt.... und
  • dreimal: Gott hat sie dahingegeben....

Das ist der Grundriss jeder Religion außerhalb der Bibel:

  • die Verwandlung des Unsichtbaren in das Sichtbare,
  • die Verwandlung der Wahrheit in Lüge und
  • die Verwandlung des Schöpfers in das Geschöpf.

dahingegeben = das ist das schwerste Gericht, wenn Gott sich zurückzieht und den Menschen in seiner Sünde laufen lässt. Menschen, die um Gottes Existenz wissen und trotzdem ohne ihn leben, die gibt Gott hier und jetzt schon seinem Gericht preis.

 Dann reifen die Früchte des bösen Herzens. In den Versen 29-31 werden 21 Formen aufgezählt: „...erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, {O. Gier} Schlechtigkeit; voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhasste, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige; die, wiewohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, dass, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun.“

Der Mensch wird zum Sklaven seiner bösen Triebe und Begierden. Das ist die zeitliche Konsequenz des Zornes Gottes. Aber es gibt auch eine ewige Konsequenz: Menschen, die nicht von ihrem bösen Weg umkehren, enden in der ewigen Verdammnis. Das sagt die Bibel mit aller Deutlichkeit. Wir sehen: in Römer 1 werden das herrliche Evangelium Gottes und die falschen Religionen der heidnischen Menschen gegenübergestellt.

Zusammenfassung des 1. Kapitels und aktueller Bezug Paulus beschreibt, wie der Mensch zuerst den Schöpfer verneint (Evolution), dann sich seiner eigenen Weisheit rühmt (Humanismus), anfängt, die Schöpfung zu verehren (Ökologie), Lust auf unnatürliche Verhaltensweisen bekommt (Homosexualität und Pornographie) und die Konsequenzen von alledem erleiden muss (Aids).

Römer 2

Bis hierhin hätte jeder fromme Jude Beifall geklatscht. Bis hierhin sagte jeder fromme Jude: "Ja, Paulus, so ist die böse Welt. So sind diese Heiden. Die haben den Zorn Gottes wirklich verdient. Ihnen musst du die Bekehrung predigen. Aber bei uns ist das anders. Wir stehen auf Gottes Seite, denn wir richten und verurteilen alle diese Sünden!" Aber genau diese Haltung prangert Paulus im zweiten Kapitel an.  Röm. 2 = Gottes Zorn über die Juden und ihre Gesetzesgerechtigkeit Der Beifall verstummt.

Wo stehen wir heute in der Gefahr, so zu richten, wie die Juden damals?

  • Wir sind die Kirchlichen / Freikirchlichen!
  • Wir sind die Sittlich-Anständigen!
  • Wir sind die Moralisch-Einwandfreien!
  • Wir sind die Tugendhaften!
  • ich gehöre zu der Kirche oder Freikirche!
  • ich bin getauft!
  • ich nehme am Abendmahl teil!
  • ich bete immer das Vater Unser!
  • ich bin Mitglied in...!

Die Juden hatten den falschen Maßstab. Sie maßen sich an den Heiden, statt an Gottes Wort. Die Heiden kannten die Werke Gottes (die Schöpfung). Die Juden kannten den Willen Gottes - sie hatten die Schöpfung und das AT - das bedeutete eine viel größere Verantwortung! (Grundsatz: wem viel gegeben ist, von dem wird man viel fordern!)

Paulus fordert die Juden heraus: kein Unterschied zwischen Heiden und Juden!  Röm. 1: Gottes Zorn über die Sünde der Heiden (gottlosen Menschen)  Röm. 2: Gottes Zorn über die Sünde der Juden (religiösen Menschen)

Römer 3

 3, 9: Juden und Griechen (Nichtjuden) sind unter der Sünde Sünde: (gr.: hamartia) = Zielverfehlung (Johannes 16, 8-11)Ein Leben unter der Sünde geht am Ziel des ewigen Lebens vorbei!

3,10-18: Paulus belegt mit Aussagen aus dem Alten Testament die Zielverfehlung des Menschen (Paulus zitiert im Römerbrief 57x das AT). Der Aufbau gleicht einer juristischen Beweisführung.

  1. Keiner, der gerecht sei (V.10)
  2. Keiner, der verständig sei (V.11)
  3. Keiner, der nach Gott frage (V.11)
  4. Alle vom Weg abgewichen und untüchtig (V.12)
  5. Keiner, der Gutes tue (V.12)
  6. Unheilvolle Worte (V.13-14)
  7. Unheilvolle Wege (V.15-17)
  8. Keine Gottesfurcht (V.18)

Bilanz: Alle Menschen schuldig vor Gott! Alle Menschen unter der Macht der Sünde! Alle Menschen dem Tod und Gottes Gericht verfallen! Keine Gerechtigkeit, weder bei Heiden, noch bei Juden!

„Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, auf dass jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei. Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Das Gesetz deckt als der vollkommene Gottesmaßstab die Sünde des Menschen auf (3, 19-20). Das Gesetz ist der Röntgenschirm Gottes. Es deckt auf, aber es kann nicht heilen.

Bis hierhin spricht der Römerbrief von der fordernden Gerechtigkeit Gottes: So musst du sein, wenn du in den Himmel kommen willst! Ab Kap. 3, 21 beschreibt Paulus die schenkende Gerechtigkeit Gottes.

"Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind alle ohne Ausnahme Sünder (d.h. getrennt von Gott) und haben nicht mehr die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade (d.h. geschenkweise) durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist."

3, 25: Gottes Gerechtigkeit beruht auf dem Prinzip der Stellvertretung am Kreuz Jesu Christi. Er beweist seine Gerechtigkeit, indem er die Strafe, die die Übertretung seines eigenen heiligen Gesetzes fordert, selbst auf sich nimmt.

„...welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl {od. als ein Sühnungsmittel} durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes...“ Beispiel: Tschamyl

3, 26-31: sechs Verse = sechs mal "Glauben" Nachdem Paulus beschrieben hat, was Gott getan hat, führt er aus, was wir "tun" sollen: g l a u b e n = v e r t r a u e n ! Bloße Bewunderung des Kreuzes erlöst nicht, sondern die persönliche Annahme des Heils im Glauben. Du musst Jesus Christus persönlich annehmen!

 Römer 3, 28: Fundamentalsatz der Reformation Denn wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.

Nun höre ich förmlich den Einwand: „Wie denn? Bloß glauben? So einfach? Und leben kann ich dann, wie ich will?“ Nein, keine Angst. Paulus spricht im Römerbrief auch noch von den Werken. Aber an der richtigen Stelle, in der richtigen Reihenfolge: ab Kap. 12

"Man wird gerecht durch Glauben allein, aber nicht durch einen Glauben, der allein bleibt." (Spurgeon)  Jakobus 2, 14-26

"Man kommt zum Glauben ohne Werke, (Römerbrief) aber man bleibt im Glauben mit Werken." (Jakobusbrief)

Der biblische Glaube tut Werke, aber er baut nicht darauf (Jakobus 2, 14.17.26). Die Werke gehen nicht voraus, um uns den Himmel zu öffnen, sondern sie folgen dem Glauben nach (Offenbarung 14, 13).

Zusammenfassung: Der Weg aus den Werken ist: ich weiß um Gottes fordernde Gerechtigkeit und versuche, sie mir zu erarbeiten.  Verdammnis! Der Weg aus dem Glauben ist: ich nehme die fertige, von Christus erwirkte Gerechtigkeit als Geschenk an  ewiges Leben!

"Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid; damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmel werd eingehn." N.L. v. Zinzendorf

Römer 4

Paulus will die Lehre von der geschenkten Gerechtigkeit Gottes anschaulich machen. Er wählt zwei gut bekannte Beispiele aus dem AT.

Lesen wir Römer 4, 1-5

Abraham: Wann wurde Abraham vor Gott gerecht? Nachdem er seinen Neffen Lot aus der Hand der Könige errettet hatte? Nein! Nachdem er beschnitten worden war? Nein! Nachdem er den Isaak auf den Altar gelegt hatte? Nein. Wann dann? - Als Gott ihm im hohen Alter versprochen hatte, dass seine Nachkommen noch so zahlreich wie die Sterne am Himmel werden sollten - „Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet“ (Römer 4, 3; 1. Mose 15, 6)! Die Gerechtigkeit wurde ihm persönlich gutgeschrieben, nicht weil er große Werke tat, sondern weil er Gott fest vertraute. Erst danach handelte Abraham aus seinem Glauben heraus.

Lesen wir Römer 4, 6-8

David: Davids "Werke der Gerechtigkeit" waren durch seinen Ehebruch und Mord völlig durchgestrichen. Weil er aber seine schwere Schuld aufrichtig bekannte und an Gottes Vergebung glaubte, wurde auch er durch seinen Glauben vor Gott gerecht.

Römer 5

 Römer 1: Gottes Zorn über die Sünde der Heiden  Römer 2: Gottes Zorn über die Sünde der Juden  Römer 3: Todesurteil über Alle / Rechtfertigung allein aus Gnaden  Römer 4: Beispiele / Glaubensgerechtigkeit aus dem AT (Einschub)

 Römer 5 bis Römer 8: Auswirkungen der geschenkten Gerechtigkeit

 Römer 5: Frei vom Zorn durch Friede mit Gott  Römer 6: Frei von der Macht der Sünde durch Mitgestorbensein  Römer 7: Frei vom Gesetz durch Mitgestorbensein  Römer 8: Frei vom Tod durch das Leben im Geist

Was ist die schönste Frucht der geschenkten Gerechtigkeit des Sünders? Antwort: die Heilsgewissheit! Ich weiß, dass Gott mich um Jesu willen angenommen hat; und ich weiß, dass er mich nie mehr loslassen wird!

Wie scharf stehen die ersten zweieinhalb Kapitel des Römerbriefs im Gegensatz zu den zweiten zweieinhalb Kapiteln! Der erste Teil endet in einer grausamen Tiefe: nicht einer gerecht, alle Welt vor Gott schuldig! (Kap. 3, 20) Der zweite Teil endet in einer unausdenkbaren Höhe: wir rühmen uns Gottes, durch den wir die Versöhnung empfangen haben! (Kap. 5,1 1)

Nun fasst Paulus in den Versen 12-21 noch einmal zusammen und zeigt uns zwei Wege, zwei Möglichkeiten: Der eine Weg ist der Weg Adams. Durch Adam kam die Sünde, der Tod und die Verdammnis in die Welt.

Beispiele: Fehler im Drucksatz  Fehler in der gesamten Auflage Fehler am Prototyp  Fehler in der gesamten Produktion

Der andere Weg ist der Weg Jesu Christi. Durch seinen Gehorsam brachte er Gerechtigkeit, Leben und Seligkeit.

 Römer 5, 19„Denn gleichwie durch des einen Menschen Ungehorsam die Vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden.“

durch den Ungehorsam Adams waren wir in der Stellung von Sündern durch den Gehorsam Jesu sind wir nun in der Stellung von Gerechten.

 2. Korinther 5, 21Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.